Unter Dampf

Das Bayerische Eisenbahnmuseum in Nördlingen

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Sie raucht und dampft, ist nicht zu überhören und wenn sie an einem vorbei fährt, dann bebt die Erde. Sie geht einem nicht nur unter die Haut, sie geht einem durch und durch – die S 3/63673. Für Kenner ist sie die Königin der Schienen. Die Dampflok ist immer noch unterwegs, allerdings schon lange nicht mehr im regulären Verkehr. Wenn sie auf die Schiene kommt, dann nur zu besonderen Anlässen. Sie ist eine Sensation und dementsprechend ist sie auch eines der vielen Schmuckstücke, die im Bayerischen Eisenbahnmuseum (BEM) in Nördlingen zu bestaunen sind.

Das Museum ist eines der bedeutendsten technikhistorischen Museen und beherbergt die größte private Fahrzeugsammlung in Deutschland. Seit 34 Jahren ist das Museum Anziehungspunkt für Eisenbahnenthusiasten, den Trägerverein »Bayerisches Eisenbahnmuseum e.V.« gibt es schon etwas länger, er feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Über 250 Fahrzeuge sind es, die die Betreiber des Museum im Laufe der Jahre zusammengetragen haben und die jetzt interessante und spannende Einblicke in den bayerischen Bahnbetrieb vergangener Tage gewähren. Zu den bekanntesten Exponaten zählen sicherlich die 1889 gebaute Dampflok FÜSSEN und die bayerische Schnellzugdampflokomotive S 3/6 3673 aus dem Jahr 1918. Neben diesen beiden, sowohl optisch wie auch technisch beeindruckenden Lokomotiven, reicht der Bogen, den die Ausstellungsstücke beschreiben bis in die 1980er Jahren. Der Wagenpark des Museums reicht vom denkmalgeschützten Lokalbahnwagen aus dem Jahr 1903 bis hin zum Schnellzugwagen Mitte der 1980er Jahre.

Ein besonderes Highlight sind vor allem die betriebsfähigen historischen Fahrzeuge. Wenn Wasser aufgetankt und der Kessel angeheizt wird, wenn der Lokführer die Mechanik der Pfeife betätigt und unmittelbar danach der durchdringende Ton ertönt, dann beginnen sich die Räder zu drehen und das »eiserne Ungetüm« nimmt Fahrt auf. Die Heizer schaufeln Kohle in den rot glühenden Schlund der Lokomotive, die Technik läuft noch so zuverlässig wie vor über 100 Jahren und ist ein beeindruckendes Zeugnis, was damals Arbeit war und was es bedeutete, eine Maschine am Laufen zu halten, beziehungsweise sie zu fahren. Für alle, die sich genau am Arbeitsplatz eines Lokführers oder Heizers umsehen möchten, für die gibt es begehbare Fahrzeuge und Führerstände.

Das Museum befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerks Nördlingen, das vor 170 Jahren eröffnet wurde. Neben dem 15-ständigen Lokschuppen und der Drehscheibe sind weitere Anlagen zur Lokbehandlung, ein Wasserturm und historische Werkstätten vorhanden.

Bayerisches Eisenbahnmuseum e.V.

Am Hohen Weg 6a
86720 Nördlingen

Tel. 09081 24309
www.bayerisches-eisenbahnmuseum.de

Anfahrt- und Parkhinweis
Bitte beachten Sie, dass im Nahbereich des Museumsbetriebswerks keine Parkmöglichkeiten bestehen. Es wird daher dringend gebeten im Parkhaus beim Bahnhof (Parkgebühr 1 € pro Tag) bzw. am Parkplatz »Deininger Tor«
zu parken.