»Ein Auto, das von außen gepflegt ist, sollte es auch von innen sein. Schließlich sitzt man länger im Auto als man davor steht – zumindest ist das bei den meisten so«, gibt Daniel Kieninger zu bedenken. Er ist Sattler von Beruf und nimmt sich seit zwei Jahren mit seiner Autosattlerei »Tiefstich« in Plüderhausen den Wünschen seiner Kunden an. Neben Aufträgen aus dem Bereich Polstermöbel, sind es vor allem Autoliebhaber, die sich vertrauensvoll an ihn wenden. Das kann der Innenraum eines Oldtimers sein oder der eines Neuwagens. Immer geht es darum, dem Auto ein besonderes Aussehen zu geben, beziehungsweise den alten Zustand wieder herzustellen.
Tuning
»Ich habe das Lenkrad bezogen und es mit einer so genannten 12-Uhr-Markierung versehen. Das kommt aus dem Rennsport und verleiht ein sportliches Outfit.«
Das Innenleben des Mini F 56 Cooper S ist sportlich und erinnert an einen Rennwagen. Das tiefschwarze Alcantara, das Daniel Kieninger verarbeitet hat, integriert sich perfekt in den Innenraum, die orangefarbenen Ziernähte setzen Akzente, betonen Konturen und bringen Bewegung in das Gesamterscheinungsbild. Insgesamt hat er dem Fahrzeug ein komplett neues Erscheinungsbild gegeben. Schaltsack, Schaltknauf, Handbremse sowie die Armauflagen in den Türen, alles ist aufeinander abgestimmt und passt zur Wagenfarbe. »Ich habe ein komplett neues Design für den Innenraum geschaffen. Gerade bei neuen Autos lässt es sich gut in das Design eingreifen. Es gibt viele Teile aus Kunststoff, die lassen sich problemlos gegen hochwertige und individuelle Verkleidungen austauschen.« Den Möglichkeiten, die Daniel Kieninger hat sind fast keine Grenzen gesetzt. Von der Instandsetzung bis zum optischen Tuning.
Restaurierung
»Der rote Mercedes W 113 Pagode, der rund ein halbes Jahrhundert alt ist, war im Innenraum einfach nicht mehr so ansehnlich, wie ihn sich sein Besitzer gewünscht hat«, erzählt er. Der Schaumstoff der Sitzpolsterung war nicht nur durchgesessen, sondern zudem im Laufe der Jahre porös geworden, das Leder abgeschabt, teilweise vergilbt und brüchig. »Das lässt sich beheben«, so der Spezialist und das Ergebnis gibt ihm Recht. Die Polsterung des Fahrer- und Beifahrersitzes hat er erneuert und bezogen. Das Leder dafür ist nicht irgendein Leder, sondern eine Nachproduktion des Leders, das zur Originalausstattung gehört. »Es gibt Hersteller, die sind auf die Nachproduktion von Mercedes-Leder aus allen Jahrzehnten spezialisiert, so bleibt der optische Charakter des Fahrzeuges originalgetreu erhalten. Es gibt auch Originalleder aus der Zeit des Fahrzeuges zu kaufen, aber die Preise dafür sind immens und das überlegt man sich dann doch.« Neben den Sitzen haben die Türtafeln und die Armauflagen einen neuen Bezug bekommen, ebenso wie das Armaturenbrett. Auf persönlichen Wunsch des Besitzers hat er die Sonnenblenden mit Leder bezogen.
Ursprünglich waren die mit einem Kunststoffbezug versehen, aber nach rund 50 Jahren hat der Kunststoff viel an ursprünglicher Schönheit eingebüßt. Über den Winter ersetzt Daniel Kieninger den Teppichboden im Fußraum und an der Rückseite der Sitze. Den originalen Mercedes-Teppich in Rot hat er schon auf Lager, zur Saison ist der Oldtimer dann innen wie außen wieder ein Schmuckstück und bereit für gediegene Ausfahrten.
Individualisierung
Unverwechselbar und im Design des Innenraums perfekt aufeinander abgestimmt; so der Wunsch des Hyundai-Besitzers. Jede Kleinigkeit im Inneren des i 30 N sollte zueinander passen und so dem Gesamtbild eine ebenso edle wie sportliche Optik geben. »Ich habe das Farbthema Anthrazit und Hellblau, das von Haus schon da war, aufgegriffen und es so erweitert, dass es sich immer wieder findet, ohne zu viel zu sein.« Zum Einsatz kam anthrazitfarbenes Alcantara, das er für Mittelarmlehne, den Schaltsack und die Handbremse verarbeitete. Für die Ziernähte verwendete er Garn in dem Hellblau, mit dem das Lederlenkrad vernäht ist.