Der Lederkünstler

Der Lederautositz, dessen Kopf­stütze mit dem eigenen Monogramm versehen ist, mit Leder verkleidete Armaturen oder einen Autohimmel, der den geliebten Oldtimer wieder wie neu aussehen lässt. Daniel Kieninger aus Maitis in der Nähe von Schwäbisch Gmünd macht diese Wünsche wahr. Im Herbst hat er seine Werkstatt für Leder Design eröffnet, in der er sich all den größeren und kleineren Wünschen annimmt, die mit Leder oder Alcantara zu tun haben. »Das können auch mal Stühle oder ein Sessel sein, die ich beziehe. Aber in der Regel dreht sich alles rund ums Auto«, verrät der 21-jährige. Bei einem renommierten Zulieferer für Autositze hat er Fahrzeuginnenausstatter gelernt und war schnell Anlaufstelle für Freunde und Bekannte, die für ihr Fahrzeug Sonderwünsche in Leder hatten. Neben Lenkrädern bezog er Innentüren, Mittelkonsolen, Sitze und vieles mehr. »Das verselbstständigte sich schnell. Ich habe bei meinen Eltern in der Dachgeschosswohnung eine erste kleine Werkstatt eingerichtet. In Maitis habe ich seit kurzem eine Werkstatt, in der ich mich nun selbständig mache.«

 

Über 100 verschiedene Muster hat er zur Auswahl, sollte das gewünschte Leder nicht darunter sein, weiß er, wo er es herbekommt. Entwerfen, Zuschneiden, Anpassen und Nähen, das war schon immer das, was er gerne gemacht hat. Nur eines wollte er nicht: Schneider werden. »Mit 14 Jahren habe ich eine TV-Tuning-Sendung gesehen, in der es um jemanden ging, der Autos mit Leder veredelt. Das hat mich so fasziniert, weil es genau das war, was mich interessierte.« Heute ist er Anlaufstelle und manchmal auch die letzte Rettung, wenn es darum geht, ein Fahrzeug wieder in seinen Urzustand zu versetzen. Die erste Bestandaufnahme verschafft ihm einen groben Überblick über den Aufwand. Ist es nur das Leder, das abgeschabt oder gar gerissen ist, das er dann ersetzt oder ist es mehr. »Wenn die Polsterung, also z.B. der Schaum oder die Kokosfaser des Sitzes, abgesessen sind, dann wird es schon aufwendiger. Grundsätzlich ist aber immer alles machbar, ganz gleich wie der Zustand ist und ganz gleich ob das die Sitze oder der Himmel sind« Das Ergebnis seiner Arbeit weckt bei den Fahrzeugbesitzern immer positive Reaktionen. »Wir besprechen im

Vorfeld alles, auch bei der Auswahl des Leders ist der Kunde ganz eng einbezogen. Etwas in einem Entwurf oder es fertig zu sehen, das ist ein Unterschied und entsprechend groß ist die Freude«, verrät er. Neben Oldtimern widmet er sich genauso gerne dem optischen Tuning von neuen Fahrzeugen. Ob das angefertigte Ledersitze sind, die mit speziellen Ziernähten, einem Logo oder gar den Initialen versehen sind, fordert ihn in seinem handwerklichen Können genauso heraus, wie der Entwurf seine Kreativität fordert. Das Leder, das er verwendet, ist ausschließlich bestes Automobilleder, das er von verschiedenen Gerbereien bezieht, die allesamt großen Wert auf die Qualität des Naturproduktes legen. »Während meiner Ausbildung habe ich in einer Gerberei hospitiert, ich weiß also, was gutes Leder ausmacht.« Dass auch das beste Leder ein Naturprodukt ist und dementsprechend kleinere Unregel-mäßigkeiten in der Oberfläche aufweisen kann, wird Daniel Kieninger nicht müde, seinen Kunden immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. »Ich versuche selbstverständlich das Leder so zuzuschneiden, dass es möglichst ebenmäßig ist. Aber es kann trotzdem immer eine Abweichung geben. Das macht Leder aus – sonst könnte man ein Leder­imitat nehmen«, gibt er
zu bedenken.

DK LEATHER DESIGN Sattlerei

Daniel Kieninger
Limesweg 1
73037 Maitis
Mobil: 01741768824
www.dkleatherdesign.de