Zwei Brötchenhälften, Ketchup und – viel Fleisch – das ist für viele der Inbegriff von Fastfood. Nicht so für Willi Heger. Die Burger, die er in seinem Food-Truck »Fleischeslust BARBECUE« in Abtsgmünd bietet, sind klassisches Slow Food – alles handgemacht, ganz frisch und regional. Für bewussten Genuss. Und gerade das macht sie so einmalig lecker und unwiderstehlich. Die pure Lust am Fleisch eben.
Wenn Willi Heger die Burger auf den Grill übers offene Feuer legt, wenn es zischt und brutzelt und ein verführerischer Duft den schwarzen Food-Truck erfüllt, wenn er knackige Salate, Tomaten oder Chutneys auf knusprige Brötchenhälften schichtet und alles mit selbst gemachten Saucen beträufelt, dann weiß er, woher das Fleisch stammt, wie gut das Gemüse ist. Und er weiß, was die Saucen so lecker macht. Denn er hat sie alle selbst zubereitet und kennt jede Zutat. Die Brötchen wurden nach seinem Rezept gebacken und das Fleisch hat er direkt vor Ort vom Metzger geholt.
Wenn Willi Heger die Burger überm offenen Feuer wendet, Gemüse und Brötchen mit frischer Butter beträufelt und kurz mitgrillt, dann hat der Kunde eben erst bestellt. Hat entschieden, ob
er sein Fleisch medium rare, medium oder durch möchte und welche Zutaten aufs Brötchen sollen und schnuppert voller Genuss schon mal mit.
Bei »Fleischeslust BARBECUE« ist nichts vorgegart, werden keine Massen vorproduziert. Er kocht mit Leidenschaft und Know-How. Schon im Alter von sechs Jahren werkelte er in der heimischen Küche; die logische Konsequenz daraus war eine
Kochlehre. Das hat ihm Know-How gebracht. Doch den besonderen Gaumen, die Lust am Genuss, die hatte er schon immer. Entsprechend kritisch ist er, was Essen und seine Zubereitung anbelangt. Und eines hat er nie verstanden: »Alle Welt ist verrückt nach Burgern, aber keiner schmeckt wirklich gut.« Die Ursache sieht Heger darin, dass in den klassischen Fast-Food-Gerichten kaum natürliche oder naturbelassene Zutaten drin sind. Weil es schnell gehen muss, weil es billig sein muss. Das wollte er ändern. Er tüftelte und probierte, er entwickelte seine eigenen Brotsorten, Ketchups, Saucen, Sour Cream und und und. Irgendwann beschloss er, der Welt zu zeigen, wie gut Hamburger, Currywurst und Co. schmecken können, wenn man sie direkt und frisch über dem offenen Feuer zubereitet. Deshalb eröffnete er im Herbst vergangenen Jahres gemeinsam mit seiner Frau und direkt am Kocher in Abtsgmünd seinen Foodtruck »Fleischeslust BARBECUE«. Seitdem lockt bereits von weitem die weiße Silhouette eines schwarzen Stiers auf schwarzem Grund: Stark, schlicht, ehrlich, reduziert, pur.
Wenn Willi Heger vom Kochen erzählt, von den Zutaten, die er verwendet,
von der Verbundenheit mit Abtsgmünd und dass es ihm eine Selbstverständlichkeit ist, mit Zulieferern aus seiner Heimat zu arbeiten, diesen etwas »zurückzugeben«, dann wird die Achtung deutlich, die er hat. Vor dem Menschen, dem Tier, der Natur. Und dann fällt auch immer wieder der Begriff »Umami«. Umami stammt aus dem Japanischen und bedeutet »schmackhaft« oder »würzig«. Es bezeichnet einen weiteren menschlichen Geschmackssinn, der neben süß, sauer, salzig und bitter all jenes wahrnehmen kann, das »fleischig« oder »würzig« ist. Genau diesen Geschmackssinn trickst die schnelle Küche oftmals durch Geschmacksverstärker aus. Genau diese Zutaten kommen bei »Fleischeslust Barbecue« nicht in den Klops: Weder Glutamat noch andere Geschmacksverstärker. Stattdessen experimentiert Willi Heger mit Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Kräutern und allem, was den »Umami« anregt.
Gesund und allergenarm kocht er. Essen soll schmecken und gut tun, nicht krank machen. Und gutes Essen braucht seine Zeit. Deshalb dauert ein Burger bei Fleischeslust auch mal 15 Minuten. Doch so viel Muße sollte der Mensch sich nehmen für ein gutes Essen: »Dann sind die Zutaten frisch, das Fleisch eben erst gebraten und du weißt, dass du etwas gesundes gegessen hast, das auch richtig lange satt macht. Wer rechnen kann, dem wird schnell klar, dass eine Riesenportion zum kleinen Preis nicht gesund sein kann.«, erklärt Willi Heger. »Es wird an den Zutaten gespart und an der Zubereitung. Wir essen uns krank, während anderswo in der Welt die Menschen hungern.« Auch das ist ein No-Go für Willi Heger. Bei ihm geht es um gesundes Essen. Und den puren Genuss daran.
Willi Heger ist ständig am Kreieren neuer Rezepte und Saucen. Oft genügt ein Blick in den heimischen Kühlschrank, um auf andere Ideen zu kommen. Dann experimentiert er: mit Zutaten, mit dem Smoker, dann entstehen Spezialburger wie der »Pulled-Pork«, der »Lord Bacon«, der »Lord-Cheese« oder Ausgefallenes fürs Topping wie Jack-Daniels-Zwiebeln. Lecker geht aber auch bei Currywurst mit hausgemachter Sauce oder beim Schaschlik der ganz besonderen Art.
Natürlich bedeutet so viel Frisches und Selbstgemachtes auch viel schälen, schnippeln und vorbereiten. Deshalb beginnt der Tag frühmorgens für das Food-Truck-Team und endet spät in der Nacht. Doch wenn die Kunden das Essen loben, wenn immer neue Kunden kommen, weil die Qualität sich herumspricht, dann weiß Willi Heger, dass die Mühe sich gelohnt hat. Eine Mutter war erst jüngstens überglücklich, weil ihrem Sohn inzwischen gar keine anderen Burger mehr schmecken: »Das war ein Riesenlob!«, freut Willi Heger sich.
Von immer weiter her kommen die Menschen zum Fleischeslust-Food-Truck nach Abtsgmünd. Nehmen sich Zeit für Hamburger und Co. Zeit für ihre Mahlzeit. Zeit zum Aussuchen,
Bestellen, Genießen, Schnuppern und Schmecken. Und was sie schmecken, das lässt sie immer wiederkommen: Die pure Fleischeslust.