„Que bom que você efté aqui! – schön dass Sie da sind!" Christiane Manikas strahlt und macht damit das Bild perfekt, das sich unmittelbar bietet, betritt man das Restaurant in der Stadelgasse 12 in Aalen. Eine Theke, deren Front bunte Flip-Flops zieren, das Blau der Wand, das an den Himmel über einem mit Palmen gesäumten Strand erinnert und die Früchte auf der Arbeitsplatte, die exotische Genüsse versprechen. Mitten drin die gebürtige Brasilianerin, die es über Umwege von Rio über Spanien nach Aalen verschlagen hat. Mit viel Erfahrung in der Gastronomie eröffnete sie das „Carioca". „Menschen, die in Rio leben, bezeichnet man als Cariocas. Da ich in Rio geboren bin, inzwischen Deutschland als meine zweite Heimat bezeichne und jetzt ein Stück meiner brasilianischen Heimat nach Aalen gebracht habe, war mir sofort klar, dass mein Restaurant Carioca heißen soll.
Ich möchte Menschen über mein Essen miteinander verbinden." Der größte Teil ihrer Familie, sowie ihre besten Freunde leben nach wie vor in der brasilianischen Metropole. Auch wenn derzeit die Möglichkeiten für Besuche stark eingeschränkt sind, ihre Heimat hat sie immer im Herzen – die berühmte Copacabana, den unvergleichlichen Blick auf den Zuckerhut und die Spezialitäten ihrer Mutter. „Meine Eltern haben beide sehr gerne gekocht, gelernt habe ich es allerdings von meiner Mutter. Die war eine leidenschaftliche Köchin und sie hat vor allem viele traditionelle Gerichte gekocht. Über diese Gerichte und das schöne Gefühl, wenn man Gäste zum Essen einlädt, hat sich bei mir die Liebe zur Gastfreundschaft entwickelt." Wie brasilianische Gastfreundschaft schmeckt, stellen Christiane Manikas und ihr Team jeden Tag unter Beweis. „Brasilianisches Essen bringt man meistens mit viel Fleisch in Verbindung. Das stimmt schon – aber nur bedingt. Es kommen auch viel Gemüse, Reis, Bohnen und Früchte auf die Teller." Die brasilianische Küche ist vor allem eine Küche mit frischen Zutaten und genau darauf legt sie großen Wert. Statt Tiefkühlprodukte gesunde und frische Zutaten. Ausgewogen, vitamin- und ballaststoffreich, gesunde Proteinen und traditionelle Gewürze. „Ich koche, was mir schmeckt und freue mich, wenn ich unseren Gästen mit der Küche Brasiliens eine Freude machen und zeigen kann, wie vielseitig und gesund diese Küche ist. Ganz gleich ob Veganer, Vegetarier, Fleisch- oder Fischliebhaber, wir haben immer für jeden etwas", macht sie Appetit auf einen kulinarischen Abstecher in den Amazonasstaat. Alle Gerichte bereitet sie und ihr Koch frisch zu, „gewürzt wird mit einer gesunden Portion Leidenschaft", betont sie und verweist darauf, dass das Angebot täglich wechselt und sie deshalb jeden Tag einkaufen geht. Die Karte ist dementsprechend klein, dennoch kommt jeder auf seine Kosten.
„Wir verzichten auf jede Art von Geschmacksverstärker und Aromastoffe. Die Frische und die Qualität der Zutaten stehen für uns an erster Stelle. Das gibt unseren Gerichten nicht nur den authentischen und puren Geschmack, sondern macht zudem die bessere Verträglichkeit aus. Mit einer guten Ernährung tut man seinem Körper etwas Gutes."
Neben verschiedenen Hauptgerichten hält sie auch immer süße Klassiker der brasilianischen Küche parat. Die schmecken nach frischer Ananas, Limette, Mango, Papaya oder Kokos und auch so manche unbekannte exotische Komponente schmeichelt dem Gaumen. Für größere Gesellschaften bietet es sich an eines der Specials zu bestellen. Neben Paella verwöhnt das Team des Carioca seine Gäste unter anderem mit traditionellen Fleisch- und Fischgerichten auf Bestellung, zu denen, wie in Brasilien üblich, Reis und schwarze Bohnen serviert werden. Einen Suppengenuss für gesellige Runden ist Boobo Camaro. Den Eintopfklassiker aus Maniok und Garnelen bereitet Christiane Manikas ab 3 Personen zu und serviert ihn im Herbst in einem Kürbis.
Ein ebenso stilechtes brasilianisches Gefühl zaubern die Cocktails und frischen Säfte ins deutsche Gemüt. Caipirinha, Mojito, Pina Colada, frisch gepresster Orangensaft und andere flüssige Leckereien sorgen für genau die gelassene Stimmung, die sich einstellt, wenn an der Copacabana die Sonne im Meer versinkt. Eingerichtet im Stil eines Strandrestaurants, brasilianische Impressionen an den Wänden, Akzente in der Farbe des Himmels, und kulinarisches im Glas und auf den Tellern, ist ein Besuch im Carioca tatsächlich wie ein kleiner Urlaub. „Até mais, bis bald", ist so jede Verabschiedung auch gleichzeitig eine Einladung wieder zu kommen.