Das Heidenheimer Kunstmuseum ist vielen wegen der weltweit einmaligen Picasso-Plakate-Sammlung ein Begriff – die Sammlung zeigt das werbe-graphische Schaffen des Jahrhundertkünstlers im Kontext seines druckgraphischen Werks. Weitgehend unbekannt ist dagegen, dass das Museum neben seiner Picasso-Graphik Sammlung auch über eine mit zeitgenössischer Kunst verfügt, die bisher der Öffentlichkeit nicht zugänglich war. Diese „andere" Sammlung wuchs buchstäblich im Schatten der großen Picasso-Erwerbungen heran. Mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln und in sporadischen Abständen kaufte das Museum Werke der zeitgenössischen Kunst, die in Wechselausstellungen im Kunstmuseum Heidenheim schon zu sehen waren. Dass es sich dabei in großen Teilen um Werke regionaler Künstler handelt, war ein weiteres Anliegen beim Ankauf. Ergänzt durch private Zustiftungen und durch Mittel des Förderkreises des Museums entstand so in den letzten 30 Jahren eine ansehnliche Sammlung mit regionaler und überregionaler Kunst, die nun erstmals in einer repräsentativen Auswahl der Öffentlichkeit gezeigt wird.
In deren Zentrum stehen ausschließlich großformatige Werke, daher auch der Titel der Ausstellung. Für die Arbeiten haben die Künstler unterschiedliche Materialien und Techniken verwendet: Sie reichen von Malerei auf Leinwand bis zur Objekt kunst, Holzbildhauerei bis hin zur Medienkunst. Ebenso facettenreich wie die Techniken sind auch die Darstellungsweisen: Neben abstrakt-gestischer Malerei gibt es streng geometrische Kompositionen und raffinierte Abstraktionen zu sehen, sowie bewusst primitivistische Figurationen und höchst artifizielle Computerzeichnungen. Trotz dieser Vielfalt ist allen präsentierten Werken eines gemeinsam: Der Bezug zu Aktuellem und der Gegenwart – sowohl in der Wahl der Themen als auch den Darstellungsmitteln. Die Künstler gehen bewusst neue Wege, verzichten auf etablierte oder marktgängige Stile, die in erster Linie auf den kommerziellen Erfolg ausgelegt sind. Stattdessen gilt es, innovativ und mutig neue bildnerische Ausdrucksformen zu finden und auszuloten.
In der Ausstellung Großes! bleiben aus Platzmangel sowohl kleinformatige Arbeiten als auch Werke der Foto- und Videokunst ausgeklammert. Letztere sind im Frühsommer 2020 in einer eigenen Ausstellung zu sehen.
Mit Werken von:
Horst Antes, Frank Badur, Sabine Berr, Friedemann Blum, Albrecht Briz, Thomas Deyle, Margret Eicher, Friedhelm Falke, Beate Gabriel, Thomas Heger, Albert Hien, Bim Koehler, Paul Morrison, Camill Leberer, Gerold Miller, Horst Pommerenke, Ulrike Rosenbach, Jürgen Stimpfig, Rudi Weiss, Andreas Welzenbach, Thomas Witzke, Ernst Wolf, Bernd Zimmer, Jeanette Zippel u. a.
KUNSTMUSEUM HEIDENHEIM
Marienstr. 4 (Nähe Bahnhof), 89518 Heidenheim
Tel. 07321 327-4810
oder -4814
Öffnungszeiten
Di. – So., Feiertag 11 – 17 Uhr
Mittwoch 13 – 19 Uhr
22.04. und 10.06. 11 – 17 Uhr
kunstmuseum@heidenheim.de
www.kunstmuseum-heidenheim.de