Alle Informationen unter
www.kreuzgangspiele.de
„Was man am Theater sucht, wird man bei uns finden", verspricht Johannes Kaetzler und unterstreicht seine Aussage mit einem leichten Kopfnicken. Der Intendant der Feuchtwanger Kreuzgangspiele blickt auf eine äußerst erfolgreiche Saison 2019 zurück und freut sich gleichzeitig auf die kommende, für die Ende Oktober der Kartenvorverkauf begonnen hat. Über 50.000 Besucher hatten die Kreuzgangspiele im vergangenen Sommer. „Trotz des durchwachsenen Wetters ist das die beste Saison aller Zeiten. Die letzte Spielzeit verleiht uns Flügel, die Bevölkerung von Feuchtwangen trägt die Kreuzgangspiele mit und die Stadt schafft die Möglichkeiten." Neben den beiden Hauptstücken, zwei Kinder- und einem Jugendstück, können sich Besucher auf ein umfangreiches und breit gefächertes Begleitprogramm im Rahmen von „kreuzgangspiele extra" und „kreuzgangspiele klassik" freuen.
Die erste Theaterpremiere ist am10. Mai mit dem Kinderstück „ ‚Das Sams – eine Woche voller Samstage', gefolgt vom zweiten Kinderstück „Frederick", am 18. Mai. Das Hauptstück im Kreuzgang ist nächstes Jahr ein Klassiker der Horrorliteratur aus dem England des 19. Jahrhunderts. Mit Bram Stokers „Dracula" kommt ab dem 10. Juni eine Geschichte auf die Bühne, die jeder kennt und die nach wie vor einen schaurig schönen Reiz ausübt. Es ist die Mischung aus charmantem altadeligem Gentleman und totbringendem, gefährlichem Fabelwesen, was Dracula so attraktiv macht. Was die wenigsten wissen, neben dem Roman gibt es auch eine
Theaterfassung von Bram Stoker, die fast ein Jahrhundert unveröffentlicht blieb. Sich dieser Fassung zu nähern, sich mit dem „schrecklichen" Dracula auseinanderzusetzen und schließlich zeitgemäße Inter-
pretationen herauszuarbeiten, darin hat sich Johannes Kaetzler begonnen zu vertiefen. Dracula als das maßlose Grauen, das in die Weltmetropole London einbricht und dort für Unvorstellbares sorgt. „Im Heute heißt das: die Welt ist von vernünftigem Denken geprägt und plötzlich brechen von außen Ungeheuerlichkeiten ein, die sich nicht beherrschen lassen. Das ist ein großer und komplexer Stoff; der Horror muss nachvollziehbar sein, ebenso wie die Beweggründe von Dracula. Es gibt aber auch lächerliche Facetten des blutsaugenden Grafen, die wir herausarbeiten."
Mit der Komödie von Shakespeare „Ende gut, alles gut" tritt ab dem 17. Juni eine Frau in den Mittelpunkt, die – wie Graf Dracula – in ihrer Art maßlos ist. Helena liebt Bertram und versucht ihn zu zwingen, sie zu heiraten. In Umkehrung des bekannten Stücks „Der Widerspenstigen Zähmung" macht hier die Frau den sich sträubenden Mann gefügig. „Es gibt viele komische Szenen, schrecklich dumm und schrecklich intelligent zugleich. „Ende gut, alles gut" wird nicht so oft gespielt, weil es als schwierig gilt, aber wir trauen uns das zu", so Johannes Kaetzler.
Das Jugendstück „Die Räuber" von Friedrich Schiller hat am 6. Juli Premiere.