Von weitem sichtbar über der gleichnamigen Gemeinde Baldern thronend, nicht riesig aber imposant, zeigt sich Schloss Baldern majestätisch und märchenhaft zugleich. Seit drei Jahrhunderten prägt es in seiner barocken Bauart das Bild der Region zwischen Lauchheim und Bopfingen. Bevor Baldern zur Residenz der Grafen und Fürsten zu Oettingen wurde, war die Burg eher schmucklos und rustikal. Um auf höfischen Glanz in schöner Umgebung mit Feierlichkeiten und Jagdgesellschaften nicht verzichten zu müssen, ließen die Vorfahren der heutigen Schlosseigentümer Prinzessin Anna und Prinz Carl-Eugen zu Oettingen-Wallerstein die Burg kurzerhand zu einem Schloss umbauen. Das barocke Kleinod ist Anziehungspunkt für alle, die jenseits der großen und nie endenden Touristenströme aus aller Welt, etwas über ein Schloss, seine Geschichte und die Menschen erfahren möchten, die im Laufe der Jahrhunderte mit dem Schloss lebten und immer noch leben. So findet sich auf Schloss Baldern eine der größten privaten Waffensammlungen. Vom Festsaal aus bietet sich ein geradezu berauschender Blick über die Landschaft bis ins Nördlinger Ries.
Zum 300. Geburtstag des barocken Umbaus hat das Schloss eine weitere Sehenswürdigkeit bekommen: einen englischen Garten im traditionellen „walled garden"-Stil. Auf der bis vor kurzem eher unscheinbaren Grünfläche neben dem Schloss haben Prinzessin Anna zu Oettingen-Wallerstein und Gartendesignerin Susanne Christner eine Gartenlandschaft für alle Sinne geschaffen. Der Garten als solcher ist in verschiedene Bereiche unterteilt, die wiederrum sind wie Zimmer in einem Haus durch „Wände" (englisch: wall) aus Hecken voneinander getrennt. So entstehen verschiedene Gärten in einem Garten. Es gibt einen Rosengarten, der mit der üppigen Blütenpracht und seinem Duft berauscht, einen weißen Garten, dessen unzählige weißblühende Pflanzenraritäten einen immer wieder die Schönheit im Detail entdecken lassen und es gibt einen ganz ruhigen, fast schon verwunschenen Garten, dessen Wand aus Eichenwurzeln Farne umschließt. Am imposantesten sind sicherlich die „double boarder". Den längsten Bereich des Gartens flankieren links und rechts unzählige blühende Pflanzen. In ihren Farben
und Formen sind sie so angeordnet, dass sie einen regelrecht in ihren Bann ziehen.
Der Garten ist so etwas wie eine Herzensangelegenheit der Prinzessin. Die hat für die Pflanzenpracht auf Reisen, Besuchen sowie bei Freunden und Bekannten stets Ableger und Samen zusammengetragen und so maßgeblich zu der heute blühenden und grünenden Vielfalt beigetragen. Der Garten ist bis Ende Oktober geöffnet; bis dahin ändert er noch mehrmals sein Gesicht. Er ist so angelegt, dass zu verschiedenen Jahreszeiten verschiedene Pflanzen in verschiedenen Farben und in unterschiedlichen Anordnungen immer wieder neue optische Eindrücke ermöglichen. Nach dem ausgiebigen Lustwandeln lockt ein Besuch im Schloss-Café, das zum Schlossjubiläum komplett erneuert wurde.
Schloss und Garten sind täglich außer montags geöffnet. Begleitete Führungen durch das Schloss und den Garten sind jederzeit möglich.
Informationen unter
www.fuerstwallerstein.de
www.schlossbaldern.de