Original American Barbecue

Wenn Nicky Haase aus Obersontheim in Hohenlohe vom Metzger kommt, dann hat er in der Regel etwas mehr gekauft als den üblichen Aufschnitt und zwei Steaks.

Wenn er von »seinem« Metzger kommt, dann hat er fast immer den Kofferraum voll. In den Thermoboxen finden sich kiloweise Schweinenacken, Schweinelachs, Schweinerippchen, Rinderbrust, Rinderhochrippe, aus dem sonst Ribeye-Steaks geschnitten werden, und ganze Rinderlenden, aus denen wunderbares Roastbeef wird.

Wenn er dann die Boxen aus dem Kofferraum hievt, geht es für ihn – und vor allem für das Fleisch – erst richtig los. »Vor 13 Jahren habe ich im Fernsehen eine Reportage über American Barbecue gesehen. Damals war ich ein begeisterter Griller und wollte diese Art des langsamen indirekten Garens im Smoker einfach mal ausprobieren.« Seine ersten Versuche waren vielversprechend aber auch ausbaufähig. Er blieb dran, optimierte und komponierte und schon bald war im klar: Grillen Adieu, es musste ein Smoker her. »Meinen ersten Smoker habe ich selbst gebaut. Mit American Barbecue konnten vor 13 Jahren die Wenigsten etwas anfangen, also habe ich mich informiert, habe meine Bedürfnisse in den Bauplan eingearbeitet, habe die Materialien besorgt und losgelegt.« Mit dem Smoker war er ebenso zufrieden, wie die Gäste, die in den Genuss kamen, seine Kreationen genießen zu dürfen. Seine Technik verfeinert er bis heute, ebenso wie er ständig am Kreieren und Komponieren von neuen Rezepten und Gewürzmischungen ist. Längst ist er in Sachen American Barbecue in der Region eine feste Größe. Geburtstagsfeiern, Firmenjubiläen, Vereinspartys oder Hochzeiten verhilft er zu einem unvergesslichen kulinarischen Kick. Vor viereinhalb Jahren hat er einen zweiten Smoker gebaut. Fleisch, Fisch, Gemüse, Beilagen bis hin zu Früchten und

 

Dessertvariationen für bis zu 150 Personen bringt er auf den Punkt und erhält dafür regelmäßig begeisterte Komplimente. »Ein American Barbecue ist nichts Spontanes. Wenn das Fleisch der Schweinerippchen auf dem Teller landet, dann stecken da viele viele Stunden Arbeit drin – die Garzeit noch nicht gerechnet«, verrät er. »Ich lege sie zuerst über Nacht in Cola, Apfelessig und Rohzucker ein, dann spüle ich sie ab, tupfe sie trocken und reibe sie mit einem frisch gemischten Rub, einer Gewürzmischung, ein. Der Rub zieht wieder eine Nacht ein, dann kommen die Ribs für etwa eine Stunde in den Smoker, danach packe ich sie in Alufolie und lasse sie für gute drei Stunden garen. Zum Schluss packe ich sie wieder aus, lassen sie noch eine Zeit offen garen und übergieße sie dann mit der entsprechenden Glasur, dem Topping.«

American Barbecue braucht Sorgfalt und Zeit; das Ergebnis ist etwas für Genießer. Für Nicky Haase, der gelernter Zimmermann und Sprengmeister ist, ist es eine der schönsten  Freizeitbeschäftigungen, die er sich vorstellen kann. Zudem hat es etwas Meditatives, sich ganz und gar auf eine Sache zu konzentrieren und so kommt es, dass er manchmal gar nicht bemerkt, wie die