Fit durch den Winter

Tipps vom Profi

Die Saison zum Radfahren und für Marathonläufe ist zu Ende, ebenso die für Trekking und Klettern und bis man im Freibad wieder seine Bahnen ziehen kann, dauert es auch noch eine Weile. Wer im Winter seine Fitness erhalten oder gar steigern möchte, dem bieten sich im Fitness-Studio jede Menge Möglichkeiten. Effizientes Training, professionelle Betreuung, abgestimmt auf den persönlichen Fitnesszustand, im Blick das definiertes Ziel. Wer darauf Wert legt, sollte bei der Wahl seines Studios keine Kompromisse eingehen. Martin Neumaier ist Fitnessfachwirt sowie Ausbilder für Fitness- und Groupfitnesstrainer. Seit vielen Jahren gehört er zum Team von VITAsports in Aalen, das zu den etablierten Studios in der Region zählt und ist auch international als Referent rund um das Thema Fitness gefragt.

 

// Was macht ein gutes Fitness-Studio aus?

»Dass die Geräte auf dem neuesten Stand sind, versteht sich von selbst. Den Unterschied macht das Trainerteam. In einem guten Studio arbeiten auch gute und damit meine ich gut ausgebildete Trainer. Nur diese garantieren eine qualifizierte Trainingsbetreuung. Wir haben Sportlehrer, Physiotherapeuten und ausgebildete Fitnesstrainer in unserem Team. Zudem bilden wir unseren Nachwuchs selbst aus, auch in den Bereichen Gesundheitsmanagement und Fitness-Ökonomie. Sein Training nach vorgefertigten Plänen aus Fitnesszeitschriften oder mit Übungen von selbsternannten Fitnessexperten auf YouTube zu gestalten, ist kein effizientes Training.«

 

 

 

// Was macht für Dich als Profi gutes Training aus?

»Das beginnt mit der Definition dessen, was ich erreichen möchte. Will ich Muskelmasse aufbauen, meine Ausdauer verbessern und damit mein Herz-Kreislaufsystem stärken, möchte ich meinen Körper besser definieren oder eine Kombination daraus, was das Optimale ist. Danach erstellen wir einen Trainingsplan und zwar immer auf der Basis der momentanen persönlichen körperlichen Ausgangslage. Es nutzt weder, zu viel, noch zu wenig zu trainieren.«

// Gibt es eine Faustregel, wie viel, bzw. wie oft man trainieren sollte?

»Die Intensität des Trainings ist bei jedem anders, bei der Häufigkeit gibt es aber schon Richtlinien. Einmal in der Woche erhält den Fitness-Zustand, zweimal die Woche verbessert ihn und ist wünschenswert und wer dreimal die Woche trainiert, erzielt sicherlich schnell Fortschritte. Bei entsprechender Planung kann man auch öfter trainieren, macht für die meisten aber wenig Sinn! Der Körper braucht Regenerationsphasen. Wenn diese fehlen, stellt sich auch kein Trainingseffekt ein.«

// Was geschieht während einer Regenerationsphase?

»Da muss man erst einmal wissen, was während des Trainings im Köper abläuft. Der Muskel überanstrengt sich – gezielt und gewollt – und nur in dem Maß, wie es gut ist. Der Körper merkt sich das und will dieser Überanstrengung für das nächste Mal vorbeugen, in dem er mehr Muskelmasse aufbaut. Die Zeit, die er dafür benötigt, ist die Regernationsphase. Hatte der Muskel Zeit, sich aufzubauen, kann man bei der nächsten Trainingseinheit die Muskulatur erneut zum Aufbau anregen und kommt so Schritt für Schritt seinem Trainingsziel näher. Je nach Leistungsstand sind diese Phasen zwischen 24 und 72 Stunden, je fitter jemand ist, desto kürzer sind sie. Regenerationsmaßnahmen wie Sauna beispielsweise, können die Erholungszeit positiv beeinflussen.«

 

 

// Es heißt, Muskulatur aufzubauen dauert lange, der Abbau geht von alleine und vor allem schnell.

»Muskulatur baut sich wieder ab, wenn sie nicht beansprucht wird. Das geschieht nicht über Nacht. Wenn jemand vier oder sechs Wochen mit dem Training aussetzt, weil er beruflich vielleicht im Ausland ist, weil er verletzungsbedingt nicht kann oder einfach nur gerade nicht so viel Zeit hat, dann lässt sich das auch wieder aufholen. Der Körper merkt sich, wie er Muskulatur aufbaut, der Trainingseffekt stellt sich schneller wieder ein als bei einem, der vorher nicht trainiert hat. So gut wie jeder Muskel lässt sich trainieren, trotzdem reagiert nicht jeder Körper mit dem gleichen Erfolg auf das Training. Sonst könnte sich jeder problemlos seinen Traumkörper antrainieren. Jeder Körper hat seine Grenzen, aber diese lassen sich in einem gesunden Maß nach oben verschieben. Genau dort setzt Functional Training an. Der Körper wird dabei in genau dem Bereich gezielt gestärkt, wo er Schwächen aufzeigt bzw. welche er braucht, um die Übungen qualitativ korrekt auszuführen. Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination und Schnellkraft bilden die Säulen unserer körperlichen Fitness. All diese werden hier verbessert.«

// Für wen ist Functional Training eigentlich geeignet?

»Grundsätzlich für jeden. Jeder trainiert in der Intensität, die für sein Leistungsniveau angemessen ist. Der Begriff funktionelles Training bedeutet nichts anderes, als die verschiedenen Gelenks- und Muskelfunktionen so anzusteuern und zu belasten, wie sie im Körper eben funktionieren. So trainieren wir die Stabilität im unteren Rücken, sorgen jedoch für Beweglichkeit in der Brustwirbelsäule, mobilisieren die Hüfte und kräftigen die Muskulatur rund um das Knie beispielsweise. Functional Training ist eine Form der Bewegung, welche sowohl für Läufer, Athleten als auch für Freizeitsportler und Sporteinsteiger geeignet und auch sinnvoll ist.

// Wie wird bei Euch funktionell trainiert?

»Wir bieten jede Menge Kurse an, welche bei gutem Wetter auch draußen stattfinden. Das trainiert nicht nur den Körper – es fördert auch das Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl. So entstand unser starkes Tough Mudder Team, das sich für den Outdoor Hindernislauf in Wassertrüdingen vorbereitet hat. Die Teilnehmer müssen sich gegenseitig unterstützen, diverse Barrieren meistern, um gemeinsam im Ziel anzukommen. Durch das tolle Gruppengefühl hat das Training noch mehr Spaß gemacht.«

 

 

// Dass die Teilnahme an einem solchen Hindernislauf das Körper- und das Selbstbewusstsein stärkt, liegt auf der Hand. Gilt das auch bei etwas »gemäßigteren« Trainingsformen?

»Gemäßigt ist immer relativ. Ist jemand untrainiert, fällt ihm das Training eines aktiven Sportlers schwer. Die Glückshormone werden jedoch bei beiden Trainingslevels freigesetzt. Wenn Du spürst, dass Du mehr Ausdauer hast, Dich körperlich fitter fühlst, belastbarer bist und zudem auch noch siehst, wie sich Dein Körper zum Positiven entwickelt, wirkt sich das auch auf das Selbstbewusstsein aus. Das eine unterstützt das andere.«

// Das heißt, ein gut abgestimmter Trainingsplan ist auch gut gegen den Herbst- und Winterblues?

»Auf jeden Fall. Dazu kommt, der soziale Aspekt. Wer regelmäßig zu uns kommt, der findet, wenn er es möchte, Anschluss. Wir haben einen tollen Saunabereich, in welchem wir diverse Aufgüsse anbieten. Unser Bistrobereich, in welchem neben allerlei Getränken auch Speisen angeboten werden, lädt nach dem Training zum Verweilen ein. So kommt man nicht nur fit und entspannt durch den Winter, sondern durchs ganze Jahr.«