Automobile ­Lösungen für mehr Selbstständigkeit

paramobil baut Fahrzeuge individuell um

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Ins Auto einsteigen, anschnallen, Motor starten und los fahren. Für die meisten, die einen Führerschein haben, ist das so selbstverständlich, dass man sich darüber keine Gedanken macht. Wer auf einen Rollstuhl angewiesen ist, wem ein Arm oder ein Bein fehlt oder wer anderweitig körperlich eingeschränkt ist, für den ist alleine schon das Einsteigen ins Auto mit mehr verbunden.

Ein Hub-Schwenk-Dreh-Sitz beispielsweise ermöglicht es vom Rollstuhl selbstständig ins Auto einzusteigen. Der Rollstuhl kommt über einen Kran ins Fahrzeug. Zum selbst Fahren gibt es Bremse und Gas als Handsteuerungen. Wer ohne Arm(e) ist, beziehungsweise verkürzte Arme hat, für den werden die entsprechenden Funktionen in den Fußraum verlegt. Blinken mit dem Knie, lenken mit den Füßen. Für jedes körperliche Handicap gibt es eine automobile Lösung. Diese Lösungen sind keine „Sonderausstattungen" ab Werk, diese Lösungen sind individuell ­angepasste Umbauten. Made in Westhausen. Das Spezialisten-Team von paramobil verhilft seit Jahren Menschen mit körperlichen Behinderungen zu mehr Mobilität im Alltag. Seit einem Jahr gehört paramobil zum Autohaus Kopp.

 „Wir sind mit dem Abschleppdienst und dem Autohaus seit über 20 Jahren in Westhausen in der Robert-Bosch-Straße ansässig. Letztes Jahr konnten wir das Gebäude von paramobil dazukaufen und uns vergrößern", so Ruth Kopp. Bis dahin spezialisiert auf den Service eines 24-Stunden Abschlepp- und Pannendienstes sowie auf Reparaturen aller Fabrikate, Wartung, PKW An- bzw. Verkauf und Autovermietung, hat sich der Kundenkreis damit noch einmal erweitert. Die Kundschaft von paramobil kommt aus ganz Deutschland, aus Österreich und der Schweiz. Vor kurzem landete eine Anfrage aus England bei paramobil, ob die Spezialisten aus Westhausen ein Lenksystem für den linken Fuß in einen PKW einbauen können. Danach würde dann das Rechslenker-Auto wieder zurück auf die Insel gehen. „Es gibt nicht viele Werkstätten, die solche Umbauten machen", gibt Ruth Kopp einen Einblick. „Jedes Fahrzeug ist eine Einzelanfertigung. Und weil jede Behinderung individuell ist, ist es dementsprechend auch jedes von uns umgebaute Fahrzeug." Vor dem Umbau steht die umfängliche Beratung, bei der zwei Aspekte im Vordergrund stehen: Was ist gewünscht und wer bezahlt es.

Letzteres ist oft ein großes Thema. Die Kassen haben feste Vorgaben was unter welchen Umständen übernommen wird. Zusätzlich gibt es Stiftungen, Förderaktionen, Einrichtungen und Institutionen, die finanziell helfen. Wer, warum auch immer, nicht alle definierten Voraussetzungen erfüllt, muss unter Umständen Durchhaltevermögen beweisen oder den Umbau aus eigener Tasche bezahlen. „Wir ­unterstützen und helfen bei der Bürokratie so gut es geht weiter. Und wenn wir bei der Beratung schon sehen, dass es eventuell schwierig werden könnte, einen speziellen Umbau bezahlt zu bekommen, versuchen wir eine gleichwertige Alternative zu finden." Damit das Fahrzeug am Verkehr teilnehmen darf, braucht es eine Abnahme durch den TÜV; die entsprechende Bestätigung liegt bei der Fahrzeugübergabe bei. Die Änderungen im Fahrzeugschein eintragen lassen, darum kümmert sich dann der Fahrzeughalter. Der Grund liegt auf der Hand: „Die Umbauten muss man beim zuständigen Landratsamt eintragen lassen und weil wir in ganz Deutschland Kunden haben, ist das nur so machbar," so Ruth Kopp. Das neunköpfige Team von Autohaus Kopp und paramobil sorgt jeden Tag aufs Neue für Mobilität – und das in vielerlei Hinsicht.

 Neben den Umbaufahrzeugen stehen auf dem Hof Transporter der gelben Postflotte zur Wartung und Inspektion, ebenso wie die bereits umgebauten PKW und andere Autos verschiedener Marken. Die Mietfahrzeuge nehmen nicht nur die gerne in Anspruch, deren PKW mit dem Abschleppwagen nach Westhausen in die Robert-Bosch-Straße 4 kam; und wer einen Gebrauchten kaufen oder seinen Gebrauchten verkaufen möchte – der landet bei ihrem Mann Berthold Kopp. Sie ist die erste Ansprechpartnerin; telefoniert, notiert, informiert und koordiniert. Sie kümmert sich: um jeden und um alles. Auf dem Schreibtisch liegen die verschiedenen Auftragsmappen. Farblich geordnet, hat sie alles im Blick und bei Bedarf buchstäblich schnell im Griff. Werkstatt oder Abschleppdienst, Mietwagen, Umbau, Verkauf- oder Ankauf. Man könnte meinen, sie stand für die Bedeutung des Begriffs „Überblick" Patin. Das Team um sie, ihren Mann, ihren Sohn und dessen Frau ist sichtlich eingespielt. „Wir sind flexibel in jeder Hinsicht, wir lernen jeden Tag dazu und wir lernen jeden Tag voneinander. Wir sind sicherlich nicht die Größten, aber sie sind allem gewachsen."