Vom Glück, anderen helfen zu können

Ganz nah am Menschen

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„Im Laufe des Nachmittags werden die Schuhe für die Kundin aus Bartholomä fertig. Die kommen noch dazu und dann habe ich alles für morgen, für meine ‚Tour de Ländle'", erzählt Lukas Minder, wohl wissend, dass „Tour de Ländle" unwillkürlich aufhorchen lässt. „Jeden Tag sind mindestens vier von uns im Außendienst, um medizinische Hilfs- oder Pflegehilfsmittel auszuliefern", klärt er auf. „Wir sind rund um Bopfingen bis nach Nördlingen, in und um Aalen, im Remstal und im Landkreis Heidenheim bis Giengen an der Brenz unterwegs. Das ist unsere Tour de Ländle." Der 25-jährige ist Orthopädie-Schuhmachermeister, hat BWL mit Schwerpunkt Sportmanagement studiert und arbeitet seit 2017 im Familienunternehmen. Das hat sein Vater Harald Minder 1996 in Bopfingen gegründet. Inzwischen hat das Orthopädiefachgeschäft neben dem Stammhaus noch zwei Filialen; eine in Hüttlingen und seit April eine in Aalen im Kubus. Die große Hauptwerkstatt ist an das Geschäft in Bopfingen angegliedert, in Hüttlingen gibt es eine kleinere Werkstatt, Aalen kommt ohne aus.

Ganz gleich, in welchem Geschäft gemessen und in Auftrag gegeben wird: spätestens sechs Werktage später ist die Anfertigung abhol- oder auslieferbereit.

Alle drei Häuser sind klassische Sanitätsfachgeschäfte. Es gibt Bandagen, eine Auswahl an Bequem-Schuhen, Orthesen und vieles mehr. Technisch kommen modernste 3-D-Scanner zum Einsatz. Aus den so ermittelten Daten entstehen unter anderem passgenaue Kompressionsstrümpfe, die modisch inzwischen ganz schön was zu bieten haben. Es gibt sie rund- oder flachgestrickt und in vielen verschiedenen Farben. Orthopädie-Schuhtechnik Minder ist bei allen Krankenkassen gelistet. Wer Hilfs- und Pflegehilfsmittel jeglicher Art braucht – Rollator, Pflegebett, Einlagen, angepasste bzw. angefertigte Schuhe oder etwas dazwischen – kann sich sicher sein: Lukas Minder, sein Vater und das ganze Team sind immer bereit, einen Handschlag mehr zu tun. Wie bei der Kundin aus Bartholomä: „Die Frau hat einen diabetischen Fuß und braucht deshalb speziell auf sie zugerichtete Schuhe.

Sie wohnt etwas außerhalb und könnte nur mit viel Aufwand in eines unserer Geschäfte kommen. Was also liegt näher, als ihr den Weg zu ersparen und die Schuhe zu bringen. Ich weiß, dass sie in den neuen Schuhen gut gehen kann und so ein großes Stück Lebensqualität zurückbekommt. Dafür bin ich gerne unterwegs, das macht mich zufrieden." In seiner Stimme schwingt Begeisterung mit.

Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens ist Harald Minder. Inzwischen blickt er auf über 37 Jahre Meistererfahrung und 27 Jahre Selbstständigkeit zurück. 2016 erweiterte er sein Wissen und seine Beratungskompetenz und er schloss eine zusätzliche Ausbildung zum Reha-Fachberater ab. 18 Auszubildende zum Orthopädieschuhmacher haben bei Orthopädie Minder ihre Gesellenprüfung erfolgreich bestanden. 13 von ihnen sind heute noch im Unternehmen. „Darauf sind wir besonders stolz", betont Lukas Minder. „Eine Ausbildung vermittelt auch Unternehmenswerte, die die Basis für ein gutes Team sind."

Zum Minder-Team gehören rund 40 Frauen und Männer. Darunter neben Vater und Sohn weitere Familienmitglieder, ebenso wie viele langjährige und neu hinzugekommene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie arbeiten im Verkauf, im Außendienst, im Büro oder in der Werkstatt. Immer im Bewusstsein, anderen das Leben ein Stück angenehmer und einfacher zu machen. Ganz gleich, welche Art von Hilfe gebraucht wird. „Es gibt Menschen, die benötigen Hilfsmittel für sich. Es gibt aber auch Menschen, die kommen, weil sie zum Beispiel jemanden pflegen. Das kann ganz plötzlich passieren und dann braucht man ein Pflegebett, einen Rollstuhl, einen Badlifter oder eine Sitzerhöhung für die Toilette. Zu uns kann man mit allem kommen. Wir sind da", so Lukas Minder. „Wir haben jeden Tag damit zu tun. Wir telefonieren täglich mit den Krankenkassen, wissen aus Erfahrung, was man braucht, was aber gerne vergessen wird. Mit genau diesen Kompetenzen setzen wir uns für unsere Kundinnen und Kunden ein." Noch während er spricht, piepst sein Mobiltelefon. Die Schuhe sind fertig. Seine Tour de Ländle für morgen steht.