Adieu Hirschbachbad – Hallo Kombibad!

Das Hirschbachfreibad ist in seiner letzten Saison. Vor 128 Jahren für die stolze Summe von 15.000 Goldmark erbaut, weicht es im Herbst dem Neubau „Kombibad im Hirschbach"; bis September darf dort noch geschwommen, gebadet und geplanscht werden. Das Hirschbachbad ist das besucherstärkste Freibad in Aalen, an Spitzen­tagen drängten sich auf der Liegewiese und im Wasser bis zu 6.000 Wasserratten und Sonnen­anbeter. Besonders viele Besucher/innen waren es 1991 mit rund 200.000, und 2003 mit knapp 180.000 Gästen. Die inzwischen zum Erkennungszeichen gewordene 68 Meter lange Riesenwasserrutsche kam 1987 dazu, davor wurde das Bad immer wieder umgebaut, erweitert und saniert.

Das Hirschbachbad war schon immer etwas Besonderes. Bereits in den 1930er war das Schwimmbecken 50 m lang und genügte damit auch den schwimmerisch-sportlichen Ansprüchen. 1978 und 1979 machte der Badespaß zwei Sommer lang Pause, der Umbau und die Erweiterungsarbeiten brauchten ihre Zeit. 1980 eröffnete das Bad wieder und präsentierte sich unter anderem mit neuem Sprungbecken samt Sprungturm, Sportbecken, Kinderplanschbecken und einer kleineren Rutsche. Die letzte größere Renovierung liegt 16 Jahre zurück, vor drei Jahren fiel der Entschluss, ein Kombibad zu bauen. Das neue Bad soll auf dem Freibadgelände entstehen und das Hallen- sowie das Freibad ersetzen. Hier sollen alle auf ihre Kosten kommen, ganz gleich ob sportlich ambitioniert oder eher in Sachen Freizeit orientiert, für Familien, Schulklassen, Vereine und alle, die etwas für einen Sprung ins kühle Nass übrig haben.

Rund 35 Jahre nach der Eröffnung des Hirschbachbades im Jahr 1892 erhielt das Freibad ein Mehrzweckbecken, das mit 22 mal 50 Meter in den 1930er Jahren bereits Wettkampfmaße hatte, 1938 kam eine Wasserreinigungsanlage dazu. Was man tragen durfte, regelte 1932 der „Badeanzugerlass". Frauen durften nur dann in der Öffentlichkeit baden, wenn sie „einen Badeanzug tragen, der Brust und Leib an der Vorderseite des Oberkörpers vollständig bedeckt, unter den Armen fest anliegt, sowie angeschnittene Beine und einen Zwickel hat." Für Männer galt mindestens die Badehose, wenn sie in sogenannten Männerbadeanstalten schwimmen waren, suchten sie in einem Familienbad Abkühlung, mussten auch sie einen Badeanzug tragen.

Mit der großen Sanierung Ende 1970er Jahre wurde das Bad an die Freizeitbedürfnisse von Familien angepasst. Unter anderem kam das neue Kinderplanschbecken dazu, das eine Rutsche hatte. Zehn Jahre später fiel die Entscheidung für die Riesenrutsche, die mit ihren 68 Metern Länge nicht nur Kindern, sondern auch so manchem Erwachsenen Freude beim Eintauchen ins kühle Nass bereitete.

Das Hirschbachbad verfügt über eine Liegefläche von 19.690 Quadratmetern, bis zu 6.000 Gäste finden an heißen Sommertagen dort Platz, um den Tag am Wasser genießen zu können. Das gesamte Gelände ist 30.370 Quadratmeter groß, davon sind 3.600 Quadratmeter Wasserfläche.

Wer noch etwas mehr in den Bildern und den (eigenen) Erinnerungen zum Hirschbachbad schwelgen möchte, für den bereiten die Stadtwerke Aalen einen Bildband mit historischen und aktuellen Aufnahmen vor. Der Bildband erscheint in Kürze, Informationen dazu gibt es bei den Aalener Stadtwerken unter 07361 952130 oder unter www.sw-aalen.de