Hortensien

Die Schattenkönigin gibt sich die Ehre

Sie führen ein Dasein im Halbschatten und sie sind durstig wie kaum ein anderes Gartengewächs. Hortensien lieben den Platz unter großen Bäumen, sie fühlen sich im Vorgarten an der Nordseite wohl und im Schatten einer hohen Buchshecke breiten sie sich mit Vorliebe aus. Bis Ende September präsentieren sie sich imposant und filigran zugleich. Sie geben dem Garten rosa, blaue und weiße Akzente. Über die Welt sind rund 80 Hortensienarten verteilt, in Europa sind es vor allem die Bauern- und Tellerhortensien sowie Rispen- und Ballhortensien. Ihren botanischen Namen „Hydrangea" tragen sie nicht umsonst. Übersetzt bedeutet er Wasserschlürfer oder Wasserkanne. Wer seinen Hortensien also etwas Gutes tun möchte, der gießt kräftig und regelmäßig, am besten mit Regenwasser, Trinkwasser enthält zu viel Kalk. Was uns als vermeidliche Blütenpracht ins Auge fällt, sind keine Blüten, sondern lediglich Schaublüten. Die eigentlichen Blüten, also die über die sich die Pflanze vermehrt, sind die grünlichen und eher unauffälligen Gebilde, die von den Scheinblüten umgeben sind. Bei den meisten gezüchteten Hortensien sind diese jedoch ebenfalls in Schaublüten umgewandelt. Da die Blütensträucher zu den Starkzehrern gehören, sollte man regelmäßig Nährstoffe zuführen. Es gibt speziellen Hortensiendünger, es eignet sich auch Rhododendrondünger, ebenso wie Rinderdung als natürliche Variante, den es zu Pellets gepresst zu kaufen gibt. Ab Mitte Juli der Pflanze keinen Dünger mehr zuführen, sonst könnend die Triebe bis zum Herbst nicht ausreifen und sie hat nicht genügend Kraft um den Winter zu überstehen.

 

Die Blütenfarbe steht übrigens in direktem Zusammenhang mit der Bodenbeschaffenheit. Ist der Boden eher sauer, sind die Blüten violett oder blau, ist der Boden alkalisch, blühen Hortensien rosa oder weiß. Im Gartenfachhandel gibt es entsprechende Test-Sets, mit denen man schnell und bequem den pH-Wert des Bodens bestimmen kann. Für blaublühende Hortensien sollte der Boden einen pH-Wert von 5 haben, dann können sich genügend Aluminium-Ionen in der Pflanze einlagern, die für die strahlend blaue Farbe verantwortlich sind. Da bei uns in der Region die Böden in der Regel kalkhaltig und damit alkalisch sind, muss, wer blaue Hortensien haben möchte, nachhelfen. Dafür die Hortensie am besten in einen ausreichend großen flachen Topf mit Rhododendron-Erde pflanzen und einmal die Woche mit einem Gemisch aus Regenwasser und Aluminium-Sulfat, das als Alaun in der Apotheke erhältlich ist, gießen. Alternativ gibt es im Gartenfachhandel auch entsprechende Präparate, die meistens neben Alaun auch einen Dünger enthalten.

Hortensien eignen sich ebenso als Garten- wie als Kübelpflanze, die Blüten halten als Strauß in der Vase lange, außerdem eignen sie sich gut zum Trocknen. Damit sie beim Trocknen ihre intensiven Farben nicht verlieren und nicht zerfallen, hilft ein kleiner Trick. 100 ml Glycerin (gibt es in der Apotheke) mit 200 ml Wasser vermischen und die schräg angeschnittene Hortensienblüte hineinstellen. Die Blüte nimmt das Gemisch auf und lagert es in den Blüten ein. Während das Wasser nach und nach verdunstet, bleibt das konservierende Glycerin in der Pflanze. Sobald sich kleine Tröpfchen aus Glycerin auf den Blättchen der Blüten bilden, ist der Vorgang abgeschlossen und man kann die Hortensie entweder in einer trockenen Vase oder kopfüber hängend trocken.