Wasser

Das älteste Heilmittel

Es bedeckt den Großteil der Erdoberfläche, der Mensch besteht zu 70 Prozent daraus und ohne wäre weder Leben denkbar noch wäre es in dieser Form erst entstanden. Wasser. Zwei Sauerstoffatome, die sich an ein Wasserstoffatom anlagern, auch wenn man keine große Leuchte im Chemieunterricht war, bei H2O sagt so gut wie jeder mit einem wissenden Gesichtsausdruck: „kenne ich, das ist Wasser!"

Wasser ist eines der ersten Heilmittel der Menschheit. Man nimmt an, dass die ersten Menschen, die an den Küsten Afrikas lebten, Wunden mit Salzwasser auswuschen und sie
so desinfizierten, ebenso wie die Griechen eine ausgedehnte Badekultur hatten und im warmen Thermalwasser allerlei Zipperlein kurierten. Bis ins Mittelalter badete man in ganz Europa, dann kamen die Badehäuser wegen der lockeren Sitten, die dort herrschten, in Verruf und damit verebbte das Badevergnügen fast gänzlich. Im 17. und 18. Jahrhundert mied man das Wasser wo es nur ging, stattdessen benutzte man Parfüm und Puder. Erst im 19. Jahrhundert,

 

als man die Schönheiten der Natur entdeckte, wurde auch das Wasser wieder gesellschaftsfähig. Heilbäder kamen groß in Mode, dort traf sich, wer Rang und Namen hatte zum Flanieren und zum Kurieren. Nach Pfarrer Sebastian Kneipp ist sogar eine ganze Therapieform benannt. Am bekanntesten sind die Kneipp-Güsse und das Wassertreten. Kneippen stärkt das Immunsystem durch die abwechselnden Reize von warm und kalt und das Wassertreten stärkt und trainiert die Blutgefäße. Wahre Wunder sollen morgendliche kurze Spaziergänge über taufeuchte Wiesen wirken, „sie stärken die allgemeine Gesundheit und schenken dem Geist Schönheit", so eine englische Adlige, die Anfang der 1890er Jahren regelmäßig nach Bad Wörishofen zur Sommerfrische kam und sich dort auch regelmäßig von Pfarrer Kneipp Wassergüsse verabreichen ließ.

Die heilende und beruhigende Wirkung von Wasser ist unumstritten. Wer sich nach einem anstrengenden Tag etwas Gutes tun möchte, der legt sich für 20 Minuten in Badewanne und genießt das auf 36 Grad temperierte Wasser und den Duft eines Badezusatzes mit ätherischen Ölen und Meersalz. Wem das nicht genügt, dem bieten beispielsweise die Limesthermen Aalen eine Vielzahl von Annehmlichkeiten und Anwendungen rund um da wohltuende Thermalwasser.