»Wenn morgens der Blumenlieferant kommt und uns jetzt im Sommer herrliche Rosen bringt, die manchmal auch noch duften, dann ist das schon einer der schönsten Momente am Tag.« Susanne Marterer ist Floristin und stammt aus einer traditionsreichen Floristen- und Gärtnerfamilien in Aalen. Im November letztes Jahr eröffnete sie in der Rombacherstraße 4 »Die Blumerei«. Zusammen mit Ihrer Mitarbeiterin Martina Moretti lässt sie aus Blumen, Schnittgrün, Gräsern, Trockenblumen, der einen oder anderen Perle oder einem zarten Geflecht aus Gold- oder Silberdraht florale Kunstwerke entstehen. Mal sind es Blumensträuße zum Verschenken, mal Auftragsarbeiten für Hochzeiten, Jubiläen oder Trauerfälle. Mal ein großer Strauß, mal eine kleine Aufmerksamkeit. In zartem Rosa, leuchtendem Pink, in Rot oder dezentem Blau. Abge-sehen von Farbe, Stil und Anlass, eines eint alle: die Schönheit der Blumen berührt. Sie sind Ausdruck des Glücks, der Liebe, der Freude am Leben, sie spenden Trost, sind ein kleines Entzücken auf dem Schreibtisch und der optische Genuss auf dem Esstisch der den Raum zum Leuchten bringt.
»Ich habe mich vor 40 Jahren entschieden Floristin zu werden und bin heute die 5. Generation in unserer Familie, die mit Pflanzen arbeitet«, erzählt Susanne Marterer, die damals noch Susanne Ulrich hieß. Mit der Blumerei in der Rombacherstraße Ecke Bischof-Fischer-Straße hat sie ihr Refugium geschaffen und Aalen wieder ein Blumengeschäft gegeben, das auf persönliche Beratung und hochwertige, tagesfrische Blumen Wert legt. Der Name »Die Blumerei« ist ihre Eigenkreation. »Es gibt eine Schreinerei, eine Bäckerei und eine Metzgerei. Ich dachte mir, da braucht es unbedingt noch eine Blumerei«, erklärt sie und schmunzelt. Umgeben von Blumen und frischem Grün liebt sie es aus dem Vollen zu schöpfen, am liebsten in rosa und pink und am liebsten mit Rosen. »Der eigene Geschmack spielt unterschwellig schon etwas mit. Aber wenn ich Kunden berate, dann geht es um deren Wünsche und Vorstellungen. Die umzusetzen ist das, was uns herausfordert und was uns schlussendlich glücklich macht. Wir können sämtliche Blumen beschaffen, ob es karierte Maiglöckchen sein müssen, das lasse ich mal dahingestellt. Was uns ausmacht ist unser Wissen, unsere
Erfahrung und unsere Kreativität.« Neben Blumen gibt es bei Susanne Marterer zudem Leihgefäße, einen Traubogen sowie noch das eine oder andere, das nicht »floral« ist, aber dennoch bei größeren Anlässen nützlich oder gar notwendig sein kann. Wenn zukünftige Brautpaare wegen des Blumenschmucks zu ihr kommen, haben die meistens feste Vorstellungen, inklusive der dazugehörigen Posts auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen. Im Trend für Hochzeiten ist nach wie vor Blumenschmuck, der sehr natürlich wirkt. Sträuße sind locker gebunden, Trockenblumen setzten Akzente und die Gräser und Wiesenblumen darin scheinen sich im Sommerwind zu wiegen.
Ein klassisch rund gebundener Strauß oder eine duftige Kreation wie von einem Wiesenspaziergang, die beiden Floristinnen der Blumerei lieben Blumen und ihren Beruf. »Wir tun Menschen etwas Gutes und das macht uns glücklich. Zu uns kam mal ein Junge, der wollte für einen Teil seines Taschengeldes etwas für seine Mama. Als er freudestrahlend aus dem Laden ging, war ich wahrscheinlich genauso glücklich wie später seine Mama.« Freude, Glück aber auch Trost – Blumen können alles ausdrücken, weil ihre Schönheit unsere Sinne erreicht. Um von dieser Schönheit möglichst lange etwas zu haben, rät die Expertin zur jahreszeitengerechten Pflege eines Straußes. »In den kälteren Monaten versorgt das Schnittblumenfrisch im Blumenwasser den Strauß optimal.
Wenn es im Sommer richtig heiß ist, rate ich, darauf zu verzichten. Stattdessen das Wasser täglich wechseln, die Vase säubern und die Blumen schräg anschneiden, dann bleiben die Leitungsbahnen frei. Über Nacht den Strauß am besten auf den Balkon stellen und den Tag über nicht der direkten Sonne aussetzen.« Mindestens zehn Tage, meist bis zwei Wochen bleibt der Strauß so eine Augenweide und ein Seelenstreichler. Auch wenn Blumen weder satt machen noch anderweitig lebenswichtig sind: Sie machen glücklich – und in der Blumerei gibt es davon jede Menge.
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